Nummer 13  |  24. Mai 2023

Liebe Interessent*innen, Unterstützer*innen und Wegbegleiter*innen der WohnUnion.

In den letzten 6 Monaten seit unserem letzten Newsletter Ende 2022 ist mal wieder viel passiert. Hier bekommt ihr nun alle wichtigen Infos auf einen Blick:

Für die 4 Häuser in der Georg-Cantor und Hermannstraße ist die Baubeginn-Anzeige erfolgt – das heißt, nun ist offizieller Baustart. Mit Hilfe von Genossenschaftsanteilen und vieler Direktkredite konnten wir Anfang des Jahres alle Eigenmittel aufbringen und damit die Finanzierung sichern. Aktuell sind wir 63 Genossenschaftsmitglieder und 40 Menschen, die uns einen Direktkredit von 2.000 bis 30.000,- € gegeben haben. Einen Großteil der Gewerke konnten wir vertraglich binden und bewegen uns nach einigen Einsparungen im Kostenrahmen unseres Finanzplans. Wir gehen nun entsprechend unseres Vertrages mit der HWG in Gespräche über den 2. Bauabschnitt für den wir weiterhin finanzielle Unterstützung benötigen. Auch in Angersdorf geht es mit großen Schritten voran und für die ehemalige Boxhalle hat sich eine Entwickler:innen-Gruppe gefunden. Mehr dazu erfahrt ihr im ausführlichen Teil weiter unten.

Im Verein sind wir derzeit 46 Mitglieder und möchten alle herzlich für morgen spontan zum „Tag der Nachbarschaft“ (Donnerstag 25. Mai, 15-18 Uhr, Georg-Cantor-Straße 7), zu unseren regelmäßig stattfindenden Stammtischen (jeden 1. Donnerstag in den ungeraden Monaten) und am 2. September zum beliebten Kunst- und Straßenfest am Neumarkt einladen. Zudem haben wir eine Förderung bei „Revierpionier Sachsen-Anhalt“ beantragt für eine Reihe von Workshops zum Thema „Grünes Neumarkt-Quartier“. Drückt uns die Daumen und seid gespannt, was wir da auf die Beine stellen werden. Wir freuen uns außerdem sehr darüber, dass wir weiterhin die Räume in der Hermannstraße 10 als Büro nutzen können, was die Organisation vor Ort erheblich erleichtert. Herzlich Dank an dieser Stelle für alle Unterstützung!

Eine Übersicht und Infos zu unseren Veranstaltungen erhaltet ihr hier:
https://wohnunion-halle.de/termine/monat

Und nun viel Freude beim Lesen und viele Grüße,
Eure WohnUnion.

Nachdem uns nun endlich für 3 Häuser die Baugenehmigungen komplett und für die Georg-Cantor-Straße 7 eine Teilbaugenehmigung vorliegen, können wir Ende Mai (mit ca. 11 Monaten Verzögerung) mit dem Bau starten. Der Holzschutz ist bereits in 3 Häusern zu 80-90 % und die bauvorbereitenden Maßnahmen weitgehend abgeschlossen. Im Hinterhof sind wir noch mit dem Rückbau eines Nebengebäudes beschäftigt. Die Gerüste werden im Juni gestellt und fast alle nötigen Gewerke (Fassade, Fenster, Dachdecker, Maurerarbeiten, Innenausbau, Elektrotechnik, Heizung-Lüftung-Sanitär) konnten wir vertraglich binden – zu unserer großen Freude sogar im geplanten Kostenrahmen trotz der steigenden Preise im Bausektor.

Der von unserem Architekturbüro vorgelegte Bauablaufplan sieht einen Abschluss des 1. Bauabschnittes für Mai 2024 vor. Ungefähr in einem Jahr also können wir – wenn alles wie geplant läuft – in die ersten vier Häuser einziehen! Noch vor dem Sommer wollen wir zudem mit der HWG über den 2. Bauabschnitt (3 weitere Häuser in der Hermannstraße) ins Gespräch kommen.

Im Februar haben wir die von der GLS-Bank geforderten Eigenmittel mit Hilfe von Genossenschaftsanteilen und Direktkrediten erreicht und konnten somit den Kredit für den 1. Bauabschnitt in Anspruch nehmen. Auch die bisherigen Ausgaben für unseren Hof in Angersdorf sind alle abgedeckt. Dafür haben wir uns bei allen Unterstützer:innen im April mit einer großen Feier bedankt.

Nun geht es aber weiter! Wir gehen in die Planung vom 2. Bauabschnitt und wollen weiteren Wohnraum zu bezahlbaren Bedingungen realisieren. Zudem gibt es einzelne Direktkreditgeber:innen, die eine Ablösung ihrer Kredite beantragt haben. Darum sind wir weiterhin sehr daran interessiert, Eigenmittel einzuwerben und möchten weitere potentielle Unterstützer:innen auf diese Möglichkeit aufmerksam machen.

Mehr zu den Möglichkeiten erfahrt ihr hier:
https://wohnunion-halle.de/genossenschaft/unterstuetzen

In Angersdorf wurde zum Frühlingsanfang das Notdach über einem Hofgebäude fertiggestellt. Nun ist das Haus gegen Regen gesichert und es kann dafür ans Träumen und Planen gehen. Zwischennutzungsideen hierfür sind explizit möglich und gewünscht.

Im März lud die WohnUnion außerdem zu einem offenen Spaziergang für alle Interessent:innen von Halle nach Angersdorf ein – etwa 30 Personen waren dabei, konnten sich (besser) kennenlernen und austauschen und verbrachten den Nachmittag mit leckerem Essen und am wärmenden Feuer auf dem Hof. Im April trafen sich etwa 10 Personen, die sich ein Leben auf dem Hof in Angersdorf vorstellen können. In den nächsten Monaten wird sich die Gruppe zusammenfinden und erste Ideen und konkrete Pläne entwickeln, wie und in welchen Zeitabschnitten in Angersdorf repariert, erneuert und saniert wird.

Seit Mai hat eine Familie bereits Zimmer in der ersten Etage des Seitenflügels bezogen und probiert das gleichzeitige Wohnen und Renovieren aus. Nun gibt es neben einer Kerzenwerkstatt und einem Atelier auch feste Bewohner:innen auf dem Hof. Im Mai war Angersdorf zudem gastgebender Ort für das Running Dinner – einem Vernetzungstreffen an verschiedenen Orten gemeinschaftlicher Initiativen in Halle im Rahmen vom Reallabor GutAlaune.

Die wachsende Zahl von Mitgliedern und die Vielfalt der Aufgaben und Aktivitäten unserer Genossenschaft stellt uns vor die Aufgabe, unsere Struktur weiterzuentwickeln. Wie wir das Grundstück in Angersdorf ausbauen und nutzen, wie wir den Übergang in den 2. Bauabschnitt vorbereiten, wie wir auf Angebote und Wünsche anderer Gruppen und Häuser eingehen, die mit uns zusammenarbeiten und Teil unserer Genossenschaft werden wollen – darüber denken wir seit einiger Zeit intensiv nach.

Wir suchen nach einer Organisationsform, die allen Mitgliedern gute Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten bietet und zugleich erlaubt, effizient zu arbeiten. Um herauszufinden, was praktikabel sein kann und ein hohes Maß an Partizipation sichert, haben wir beschlossen, in einen OE-Prozess einzutreten: Organisationsentwicklung, die extern und professionell begleitet wird. In diesen Überlegungen helfen uns die Kontakte zu anderen Genossenschaften, insbesondere zur SOWO Leipzig sehr. Wir sind deshalb auch Mitglied im Wohnbund e.V. geworden, einem Verband zur Förderung wohnungspolitischer Initiativen mit Sitz in Leipzig mit ca. 180 Mitgliedern bundesweit. Eine wichtige Entscheidung konnten wir schon treffen und umsetzen: seit dem 1. Mai haben wir eine 50%-Stelle für die Koordination und Verwaltung der Genossenschaft besetzt.

Am 10. März fand unsere 2. Visionswerkstatt zur Entwicklung vom Hinterhaus der Georg-Cantor-Straße 4, auch Boxhalle oder Heizhaus genannt, statt. Eingeladen waren ca. 30 Personen, darunter auch Expert:innen von der Abteilung Stadterneuerung, dem Denkmalschutz, Stadtsportbund und Freiwilligendienst, die uns jeweils zu ihren Themengebieten einen fachlichen Input gegeben haben. In Kleingruppen ging es dabei um die Frage der Quartiers- und Objektentwicklung, der Sanierung eines Denkmals und der Finanzierung all dessen. Am Ende fand sich eine Gruppe an verbindlichen Interessent:innen innerhalb und außerhalb der WohnUnion zusammen um weiter an der Projektidee und deren Umsetzung zu arbeiten.

Wichtig ist uns vor allem auch die Einbindung der unmittelbaren Nachbarschaft. So fand auch nochmal ein extra Treffen mit den Bewohner:innen der Georg-Cantor-Straße 4 statt um deren Wünsche, Bedürfnisse und Bedenken in die Planung mit einbeziehen zu können.

Am Freitag den 2. Juni 2023 gibt es das nächste Arbeits-Treffen, 16 Uhr im Gemeinschaftsraum der WohnUnion, Georg-Cantor-Straße 7. Wir laden alle Menschen, die sich aktiv einbringen wollen herzlich ein, dabei zu sein.